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Die Radwegweisung ist ein wesentlicher Baustein der Radverkehrsförderung. Sie bietet Orientierung und trägt dazu dabei, das bestehende Radwegenetz für die Öffentlichkeit sichtbarer zu machen. Die weiß-grünen Schilder sind leicht verständlich und ermöglichen komfortables Radfahren – sowohl im Alltag als auch in der Freizeit. Wer also in einem anderen Kiez unterwegs ist und sich nicht gut auskennt, kann den Schildern folgen und muss nicht zwingend das Smartphone zu Rate ziehen. Die Kennzeichnung von Fernradwegen mittels Routenplaketten fördert den Radtourismus.
Jährliche Wartung und Instandsetzung
Alle Radwegweiser werden jährlich durch geschultes Personal abgefahren und kontrolliert. Im Anschluss werden schadhafte oder unleserliche Schilder gereinigt, repariert oder ausgetauscht, überwachsende Zweige beschnitten sowie neue Wegweiser aufgestellt.
Ein Großteil der über 4.000 Schilder wiesen keinen Mangel auf. Im Jahr 2024 hat infraVelo an insgesamt 595 Standorten Schilder gereinigt und Reparaturen umgesetzt, um Mängel zu beheben.
Kilometer ausgeschilderte Fahrradrouten gibt es in Berlin.
Mängel in verschiedensten Formen
Die jährliche Mängelliste ist vielfältig. Pfosten können sich lockern, Schilder werden durch UV-Strahlung oder Vandalismus beschädigt. An weiteren Standorten sind die Schilder durch überragende Äste oder Moos nicht mehr lesbar oder fehlen vollständig.
Mängelbildergalerie
Das Kiez-Wissen nutzen
Radfahrenden fällt es als erstes auf, wenn ein Radwegweiser unleserlich oder kaputt ist. Um Mängel an Radwegweisern zu melden, steht Bürger*innen ein Online-Mängelformular zur Verfügung. An vielen Pfosten weisen Aufkleber mit einem QR-Code auf das Mängelformular hin.
Über das Radwegweisungssystem
Die Kernelemente der Radwegweisung sind die Zielwegweiser. Diese weisen je ein Fern- und ein Nahziel aus. Die Zwischenwegweiser markieren den Streckenverlauf über einen Pfeil zusammen mit einem ein Fahrradpiktogramm zwischen den Zielwegweisern. Das ist besonders auf längeren Streckenabschnitten ohne Zielwegweiser hilfreich.
Das System umfasst Pfeil-, Tabellen- und Zwischenwegweiser, die auch in anderen Bundesländern im Einsatz sind. Hierzu gibt es einheitliche Vorgaben die Beschilderung: Schriftgröße und -farbe, Regelgrößen für die verschiedenen Schildertypen und Platzierung von Piktogrammen. Für touristische Radfernwege werden Routenplaketten verwendet. Auch die Größenverhältnisse von Schildern und Schrift sind bundesweit nach den Vorgaben der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) in einem Merkblatt festgelegt.
Eine neue Konzeption für die künftige Wegweisung
Das Berliner Radverkehrsnetz entwickelt sich weiter: Bestehende Radwege werden breiter und komfortabler, das Vorrangnetz wird ausgebaut und Radschnellverbindungen geplant. Das hat Einfluss darauf, wie eine gute Radroutenführung aussieht.
Auftrag von infraVelo ist das bestehende Netz der Radwegweisung zu verdichten und mit neuen Anforderungen weiterzuentwickeln. Hierzu erarbeitet infraVelo eine Rahmenkonzeption, wie das Radvorrangnetz und das Netz insgesamt künftig vor Ort besser kenntlich gemacht werden kann.
Um diese Konzeption für eine gute Radwegweisung zu entwickeln, werden unterschiedliche Anforderungen berücksichtigt wie z. B. zielorientierte Wegweisung mit enger Netzstruktur, bessere Nutzbarkeit für Alltagsradverkehr, Vermeidung von Überbeschilderung, Aufnahme herausragender touristischer Ziele, Ausweisung von wichtigen Bahnhöfen sowie einheitliche Schildtypen/Piktogramme.
Im Sommer 2024 wurden die Bestandsanalyse und Bedarfsermittlung auf Grundlage des bestehenden Fahrradhauptroutennetzes abgeschlossen. Aktuell wird eine neue Zielsystematik für die zukünftige Radwegweisung entwickelt.
Die zukünftige Radwegweisung soll mit dem kompletten Vorrangnetz und Teilen des Ergänzungsnetzes ein dichteres Netz bilden und zusätzliche Ziele sowie die Radschnellverbindungen umfassen. Die in der Rahmenkonzeption angedachte Zielauswahl und Netzabdeckung soll modellhaft in einem Erprobungsgebiet hinsichtlich der Machbarkeit geprüft werden. Anschließend wird die Methodik überarbeitet und für die berlinweite Anwendung finalisiert. Die bestehende Wegweisung wird ab 2025 stückweise um neue Schilder mit angepassten Zielangaben und neu ausgewiesenen Strecken ergänzt.