Fahrradfahrer auf dem geschützten Radfahrstreifen, Viadukt der Schönhauser Allee im Hintergrund
Projektmeldung
Geschützter Radfahrstreifen

Neuer Radfahr­streifen an der Schön­hauser Allee fertig­gestellt

Der neue geschützte Radfahrstreifen auf der Schönhauser Allee ist fertiggestellt und bringt mehr Verkehrssicherheit für eine der wichtigsten Verkehrsachsen in Pankow. Von der fahrradfreundlichen Infrastruktur profitieren auch Fuß- und Lieferverkehr.

Mehr Platz für das Rad gibt es jetzt auf der Schönhauser Allee. Der neue, breite und geschützte Radfahrstreifen ist vollständig eingerichtet, alle Restarbeiten für die Radverkehrsanlage sind abgeschlossen. Radfahrende können bequem und sicherer mit Abstand überholen und ohne Hindernisse fahren.

Die Hauptverkehrsstraße Schönhauser Allee ist nach der Verkehrsunfallstatistik der Polizei eine Straße mit vielen Unfällen. Für mehr Verkehrssicherheit wurde der Verkehrsraum daher neu aufgeteilt. Eine neue Induktionsschleife stadteinwärts auf Höhe der Cantianstraße misst die Radverkehrsmenge. An Spitzentagen nutzen den neuen Radfahrstreifen täglich mehr als 5.000 Radfahrende pro Richtung.

Der neue geschütze Radfahrstreifen auf der Schönhauser Allee und eine markierte Ladezone. | © infraVelo/Daniel Rudolph

Der neue geschütze Radfahrstreifen auf der Schönhauser Allee und eine markierte Ladezone. | © infraVelo/Daniel Rudolph

Fakten zum neuen Radfahrstreifen

  • zwischen Eberswalder/Danziger Straße und Gleimstraße/ Stargarder Straße
  • breitere Querungsstellen für Fußgänger*innen mit besserer Sicht auf den fließenden Verkehr
  • stadtein- und stadtauswärts auf der jeweils rechten Spur
  • zwischen 2,20 und 2,50 Meter breit
  • 720 Meter lang
  • Einbau von rund 700 Betonborden
  • weiterhin zwei Fahrstreifen für den fließenden Kfz-Verkehr
  • Erhöhung von sechs auf elf Lieferladezonen

So geht es weiter

Die Protektionselemente sollen noch sichtbarer werden. Deshalb sind nachträglich zusätzliche reflektierende Weißmarkierungen sowie markierte Sperrflächen vorgesehen. Sie werden verdeutlichen, wo die Betonborde den Radfahrstreifen begrenzen. Diese Leistungen waren nicht Teil der vorliegenden Anordnung und sollen zeitlich nachgelagert ausgeführt werden. Auf der Mittelinsel unter dem U-Bahn-Viadukt erneuern wir in den kommenden Wochen außerdem an einzelnen Querungsstellen ausgewählte Absperrgitter.

Die Fläche des bisherigen Hochbordradweges auf dem Gehweg bietet viel Potenzial. Das Bezirksamt Pankow plant hier im Laufe des Jahres 100 neue Fahrradbügel sowie Abstellanlagen für E-Scooter und Sharing-Bikes einzurichten. Die Pläne sehen auch vor, dass die Flächen der Außengastronomie zugutekommen, außerdem Platz für neue Bänke und größere Baumscheiben bieten.

Die ersten Tische und Stühle der Restaurants und Cafés auf der Schönhauser Allee stehen schon auf dem ehemaligen Hochbordradweg. | © infraVelo/Daniel Rudolph

Die ersten Tische und Stühle der Restaurants und Cafés auf der Schönhauser Allee stehen schon auf dem ehemaligen Hochbordradweg. | © infraVelo/Daniel Rudolph

Christoph Schmidt, Geschäftsführer der GB infraVelo GmbH:

„Die Umgestaltung der Schönhauser Allee zeigt, wie eine fahrradfreundlichere Infrastruktur den öffentlichen Raum insgesamt verbessert. Die Verkehrssicherheit hat sich für alle erhöht und die Aufenthaltsqualität verbessert. Vom Umbau profitieren auch Gewerbetreibende mit neuen Lieferzonen und Zufußgehende mit mehr Platz auf dem Gehweg und bessere Sicht. Mit der Fertigstellung tragen wir zu nachhaltiger Mobilität bei.“

Ein kleiner Projektrückblick:
Mit dem Umbau wurde das Berliner Mobilitätsgesetz, der Radverkehrsplan und ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Pankow umgesetzt. Das Land Berlin, vertreten durch das Bezirks­amt Pankow, übertrug 2021 die Bauherrenfunktion und Projektsteuerung an die GB infraVelo GmbH.

Der Umbau wurde durch das Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr und durch Mittel des Landes Berlin finanziert. Die Gesamtkosten betragen rund 1,5 Mio. Euro brutto.

Im Rahmen der Genehmigungsplanung erfolgten enge und intensive Abstimmungen mit den Trägern öffentlicher Belange (TÖBS), wie dem Straßen- und Grünflächenamt Pankow, den entsprechenden Abteilungen der Senatsverwaltung, den Berliner Verkehrsbetrieben sowie der Berliner Stadtreinigung.

2022 haben wir die Gewerbetreibenden entlang der Schönhauser Allee zu ihren Lieferbedarfen befragt. Ihre Antworten haben wir in die Planung der Lieferzonen einfließen lassen. Im Sommer 2023 wurden die Planungen für den Umbau den Gewerbetreibenden vorgestellt. Anwohnende wurden vor dem Baustart informiert.

Die Bauarbeiten starteten im September 2023 und wurden abschnittsweise ausgeführt. Aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen folgte die fachgerechte Umsetzung der Arbeiten in stadteinwärtiger Fahrtrichtung im Frühjahr 2024. Letzte Rest- und Verbesserungsarbeiten folgten im Juni 2024. In einem Logbuch haben wir den Baufortschritt für die Öffentlichkeit dokumentiert.

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Radostin arbeitet seit 2018 bei infraVelo und ist seit 2020 Projektleiter für den geschützten Radfahrstreifen auf der Schönhauser Allee. Im Interview lässt er die vergangenen Monate Revue passieren.

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