Gruppe im Austausch über Streckenabschnitt einer RSV
Bericht
Radschnellverbindung

Bürger*innen im Austausch zur geplanten Teltow­kanal­route

Die öffentliche Bürgerveranstaltung am 31.01. zur Trassenfindung der Teltowkanalroute ermöglichte einen intensiven Austausch zu einzelnen Routenvarianten. Zahlreiche Anregungen – positive wie kritische Hinweise – fließen nun in die Planung ein.

Am 31. Januar 2019 stellten Fachplaner*innen die möglichen Streckenverläufe der Radschnellverbindung „Teltowkanal“ bei der ersten Bürgerveranstaltung im Rathaus Schöneberg vor. Mit dabei waren auch Verkehrssenatorin Regine Günther sowie die zuständigen Bezirksstadträtinnen Maren Schellenberg (Steglitz-Zehlendorf) und Christiane Heiß (Tempelhof-Schöneberg). Sie begrüßten die Fortschritte bei den Untersuchungen zur Radschnellverbindung in ihren Bezirken und den direkten Austausch mit Interessierten bei diesem bezirksübergreifenden Radwege-Projekt. Senatorin Regine Günther eröffnete die Auftaktveranstaltung für das neue Mobilitätsprojekt, das die Verkehrswende in Berlin deutlich voranbringen soll: Durch die komfortable direkte Führung der Radschnellverbindungen sowie die verkürzte Fahrzeit sollen künftig deutlich mehr Menschen aufs Rad steigen statt das Auto zu nutzen – insbesondere bei Strecken ab fünf Kilometern.

Vorstellung und Diskussion der Routenvarianten

Präsentiert wurden die möglichen Routenverläufe der Teltowkanalroute durch die Bezirke Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg innerhalb eines zwei Kilometer breiten Trassenkorridors. Diese Varianten wurden zuvor durch ein Planungsbüro auf ihre fachliche Machbarkeit untersucht. Neben der fachlich am besten bewerteten Route wurde jeweils drei Varianten untersucht, die sich hinsichtlich ihrer Streckenführung zum Teil deutlich unterscheiden – u.a. durch den Verlauf durch Grünanlagen oder eine gemeinsame Wegeführung mit PKWs durch Wohngebiete.

Beispielhafte Ansicht einer Radschnellverbindung (Torgauer Straße) / © SHP-Ingenieure

Beispielhafte Ansicht einer Radschnellverbindung (Torgauer Straße) / © SHP-Ingenieure

In vier Dialogrunden erörterten die Teilnehmenden einzelne Routenbereiche im direkten Austausch mit den Fachplaner*innen. Anwohner*innen und Interessierte teilten ihre Erfahrungen mit konkreten Streckenabschnitten, äußerten Bedenken zu einzelnen Vorhaben und unterbreiteten Vorschläge. Intensiv diskutiert wurden u. a. die Themen

  • Flächenkonkurrenz zwischen Radfahrenden und Fußgänger*innen,
  • Nutzungskonflikte und Gefahrenstellen in Park-Grünanlagen und am Uferweg entlang des Teltowkanals; u.a. zwischen Fußgänger*innen, Erholungssuchenden und Radfahrenden
  • Natur- und Landschaftsschutz und insbesondere der Erhalt der Aufenthaltsqualität am Ufer,
  • Umgang mit „unüberwindlichen Barrieren“ (z. B. Teilabschnitt am Priesterweg)
  • Integration der Route in das vorhandene Radwegenetz 

Wie geht es weiter?

Bis zum Ende des ersten Halbjahres 2019 sollen die Machbarkeitsuntersuchungen der möglichen Streckenverläufe abgeschlossen und eine Vorzugstrasse definiert sein. Anregungen und Kritikpunkte aus der Veranstaltung werden in den weiteren Bearbeitungsschritten berücksichtigt. Danach startet der Planungsprozess. Hierfür ist mit mindestens 30 Monaten zu rechnen. Die Bauphase beginnt daher nicht vor 2022.

Die Machbarkeitsuntersuchungen von zwei weiteren Radschnellverbindungen sind ebenfalls angelaufen: die Trasse Königsweg-Kronprinzessinnenweg, die durch den Grunewald in Richtung Wannsee/Potsdam führt und die Y-Trasse, die über Neukölln in Richtung Südosten/Schönefeld verläuft.

Die Grafik verdeutlicht die einzuhaltenden Planungsschritte einer RSV / © SHP-Ingenieure

Die Grafik verdeutlicht die einzuhaltenden Planungsschritte einer RSV / © SHP-Ingenieure