Projektmeldung
Fahrradparkhaus

Fahrradparkhaus und Abstell­anlage am Bahnhof Schöneweide geplant

Am Regional- und S-Bahnhof Schöneweide sollen ein Fahrradparkhaus und eine Abstellanlage mit insgesamt rund 1.160 Stellplätzen gebaut werden. Für die Planung wurde aktuell eine Ausschreibung veröffentlicht.

Der Bahnhof Schöneweide ist einer der wichtigsten Verkehrsknoten im Berliner Südosten. Viele Berliner*innen nutzen ihn auch für den Umstieg vom Fahrrad auf die Bahn, wie die vielen Fahrräder rund um den Bahnhof zeigen. Weil zu wenige Abstellplätze zur Verfügung stehen, sollen ein Fahrradparkhaus und eine größere Anlage mit insgesamt rund 1.160 freien und gesicherten Abstellplätzen gebaut werden. Auch Stellplätze für Sonderräder, Schließfächer und ein Servicebereich sind vorgesehen.

Fahrradparkhaus auf dem Bahnhofsvorplatz, Abstellanlage am Ecksteinweg

Im zweigeschossigen Fahrradparkhaus auf dem Bahnhofsvorplatz sollen ca. 740 Stellplätze für Standardfahrräder gebaut werden, 140 davon gesichert. 14 Stellplätze sind für Fahrräder mit besonderem Flächenbedarf wie Lastenräder oder Kinderanhänger vorbehalten, zusätzlich sind Schließfächer und eine Luftstation vorgesehen. Auch eine Mietfläche für fahrradnahe Dienstleistungen wie beispielsweise eine Fahrradstation mit Reparaturservice und eine Fahrradvermietung soll berücksichtigt werden.

In der neuen Radabstellanlage am Ecksteinweg sollen ungefähr 420 Fahrräder Platz finden, 80 der Stellplätze sollen gesichert sein. 12 Stellplätze sind für Fahrräder mit besonderem Flächenbedarf vorgesehen.

ParkYourBike kommt für gesicherte Stellplätze zum Einsatz

Die gesicherten Stellplätze werden mit dem berlinweit einheitlichen System ParkYourBike ausgestattet. Damit können Radfahrende von zu Hause oder direkt an der Abstellanlage einen oder mehrere Stellplätze reservieren und ihr Fahrrad dann geschützt parken.

Mit der Kombination aus dem Fahrradparkhaus und der Abstellanlage kann der prognostizierte Bedarf bis 2030 gedeckt werden. Die zwei Standorte sind zudem für Radfahrer*innen aus unterschiedlichen Richtungen gut erreichbar.

Zeitplan und Finanzierung

Das Fahrradparkhaus und die Abstellanlage sollen im Jahr 2026 gebaut werden. Die geschätzten Planungs- und Baukosten für beide Anlagen zusammen liegen bei bis zu 4,55 Millionen Euro brutto. infraVelo hat beim Förderaufruf „Fahrradparkhäuser an Bahnhöfen“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr einen Förderantrag gestellt.

Bedarf an Radabstellplätzen bis 2030 in Schöneweide

Den Bahnhof Schöneweide hat infraVelo im Jahr 2019 im Rahmen der Standort- und Potenzialanalysen untersucht. Zum Zeitpunkt der Untersuchung gab es 133 Stellplätze. Der prognostizierte Bedarf bis zum Jahr 2030 beträgt ca. 620 Stellplätze. Wird ein Fahrradparkhauses gebaut, ist damit zu rechnen, dass der Bedarf an Stellplätzen zusätzlich steigt. Deshalb wird ein Zuwachspotenzial von 70 Prozent hinzugerechnet. Dieser Wert ergibt sich aus den Erfahrungen anderer Städte, in denen Fahrradparkhäuser als qualitativ sehr hochwertige Angebote eine zusätzliche Nachfrage an Stellplätzen hervorgerufen haben. So ergibt sich eine Anzahl von insgesamt mindestens 1.050 benötigten Stellplätzen bis 2030 an diesem Standort. Hinzu kommt, dass die Stellplätze auf dem Vorplatz in Kürze zurückgebaut werden müssen, weil der Bahnhofsvorplatz neugestaltet wird.

Weitere Fahrradparkhäuser in der Projektentwicklung

Auch an anderen Bahnhöfen geht die Projektentwicklung für Fahrradparkhäuser weiter. Am Bahnhof Ostkreuz soll in diesem Jahr das Vergabeverfahren für die Planung eines Fahrradparkhauses mit 2.000 Stellplätzen auf dem nordwestlichen Vorplatz starten.

Für die Machbarkeitsuntersuchungen an den Bahnhöfen Mahlsdorf, Haselhorst und Landsberger Allee wird derzeit die Bedarfsplanung mit Betriebskonzept erarbeitet. Am Bahnhof Mahlsdorf geht es um 700 zusätzliche Stellplätze, an der Landsberger Allee gibt es Bedarf für 555 zusätzliche Stellplätze, in Haselhorst soll ein potenzielles Fahrradparkhaus 350 Stellplätze bieten. Am S-Bahnhof Pankow werden 1.700 zusätzliche Stellplätze benötigt. Der erste Teil der Machbarkeitsuntersuchung für diesen Standort ist abgeschlossen, die weitere Bearbeitung kann erfolgen, wenn die städtebauliche Gesamtplanung des Bezirks für die Westfläche am Pankower Tor feststeht.

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