Radschnellverbindungen sind neue Vorhaben im Berliner Verkehrsnetz. Bei der Planung leisten infraVelo und alle Projektbeteiligten Pionierarbeit und sammeln wertvolle Erfahrungen für neue Radwege in Berlin.
Bei den Radschnellverbindungen „Mitte – Tegel – Spandau“ (RSV 2) und „Reinickendorf-Route“ (RSV 10) haben wir mit der Vorplanung begonnen. Diese Trassen musste wir im Frühjahr vorerst zurückstellen. Die „Ost-Route“ (RSV 9) ist schon einen Schritt weiter: Die Vorplanungsunterlagen gehen im Januar 2023 an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und werden dort geprüft.
Stück für Stück gehen die Planungen voran: Dabei profitieren wir von den Erfahrungswerten und Planungen der weiter voran geschrittenen Radschnellverbindungen.
Keine Musterlösung, aber mustervolles Wissen
Um eine Vorzugsvariante für die Routenführungen der RSV 2 und RSV 10 zu entwickeln, kommt eine Bewertungsmatrix ins Spiel: Die Planungsteams untersuchen alle machbaren Routenvarianten innerhalb des zwei Kilometer breiten Trassenkorridors. Ziel ist es, eine Routenvariante – die Vorzugsvariante – zu ermitteln, die im Vergleich zu den anderen am besten abschneidet. Dieser Vergleich und die Bewertungsmatrix wurden bei den Vorplanungen der ersten Radschnellverbindungen entwickelt und werden übergreifend für alle Trassen angewendet. Alle bisherigen Erfahrungen sind wichtig für die jetzt gestarteten Planungen der RSV 2 und RSV 10.
Planerisch bleibt es komplex. Jeder Trassenkorridor ist gesondert zu betrachten: Straßenräume sind unterschiedlich, die Bebauung unterscheidet sich und Nutzungspotenziale variieren. Das sind alles wichtige Aspekte, die wir in der Planung berücksichtigen müssen. Ebenso wichtig sind Absprachen mit den beteiligten Fachebenen in den Bezirken und der Senatsmobilitätsverwaltung.
Julian Hirt, Bereichsleiter im Team Verkehrswege:
„Für Radschnellverbindungen gibt es keine Musterlösung für jede Trasse. Aber was uns für die Planung sehr hilft, das sind bereits diskutierte und abgewogene Planungsaspekte und Herausforderungen mit den Fachebenen zu den ersten Routen. Wir profitieren davon, dass wir die übergeordneten Themen jetzt sehr gut kennen.“
Übergeordnete Themen und Herausforderungen sind u. a. besonders sensible Denkmalschutzbelange, Fragen zum Tiefbau, Bus- und Tramhaltestellen sowie die ÖPNV-Netzplanung.
Die nächsten Schritte bei der RSV 2 und RSV 10? Ein Projektplan und der Planungsstart mit allen Projektbeteiligten aus den Bezirken Mitte, Reinickendorf und Spandau und der Senatsmobilitätsverwaltung. In unserem Projektlogbuch Radschnellverbindungen informieren wir über Arbeitsschritte.