Die Entwurfsplanung für den Spree-Rad- und Wanderweg sieht eine naturverträgliche Verbreiterung, ertastbare Abgrenzungen und gut berollbare Oberflächen vor.
Der Spree-Rad- und Wanderweg ist einer der längsten Fernradwege im Osten Deutschlands. Derzeit ist er auf den letzten sieben Kilometern von der Jungfernheidebrücke in Charlottenburg bis zur Mündung in die Havel am Spandauer Horn nicht barrierefrei und teilweise noch nicht vorhanden. Zahlreiche Engstellen, schadhafte Oberflächen und die Wegeführung entlang der vielbefahrenen Straße „Freiheit“ prägen den Weg. Sie können für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen gefährlich sein, zu Unfällen führen und machen den Weg für mobilitätseingeschränkte Menschen nahezu nicht nutzbar.
Hinweise aus Dialogreihe fließen in die Planungen ein
Heute wurde die Detailplanung (sogenannte Entwurfsplanung) vorgestellt. Sie berücksichtigt die Hinweise von Interessenvertreter*innen von Menschen mit Einschränkungen, Naturschutz-, Mobilitäts- und Kleingartenverbänden, die im Rahmen einer Dialogreihe seit 2020 in die Planung einbezogen worden sind. So ist eine Planung entstanden, die das natürliche Ufer der Spree berücksichtigt und gleichzeitig die Barrierefreiheit gewährleistet.
Es ist beabsichtigt, den Spree-Rad- und Wanderweg als Grünfläche zu widmen, auf der Fußgänger*innen Vorrang vor den Radfahrenden haben. Mit wechselnden Wegebreiten von drei bis vier Metern und einer geschwungenen Führung um bestehende Bäume bekommen alle mehr Platz und der Weg wird sicherer. Ertastbare Abgrenzungen und Flächen helfen Blinden und sehbehinderten Menschen sich zu orientieren. Auf einer gut begeh- und berollbaren Wegedecke werden auch Menschen mit Rollstühlen, Rollatoren und Kinderwagen sicherer unterwegs sein. Hierfür wird teilweise langlebiger Asphalt und aus Naturschutzgründen teilweise ein wassergebundener Wegebelag genutzt. Sogenanntes Kleinsteinpflaster sorgt an besonderen Stellen wie beispielsweise Abzweigungen für zusätzliche Aufmerksamkeit.
Visualisierung Uferweg | © xoio GmbH im Auftrag von infraVelo
Eine neue Brücke für die Spree
Eine neue Fuß- und Radwegbrücke überquert am Sophienwerderweg die Spree und der Weg führt auf der nördlichen Seite am Fluss entlang weiter. Die 75 Meter lange Bogenbrücke wird bis zu 4,5 Meter breit. Man erreicht sie über eine 700 Meter lange Rampe, die über der Böschung des Sophienwerderwegs mit einer Steigung von drei Prozent gebaut wird. Fünf Rastplätze an Aussichtspunkten bieten Erholung für Rad- und Wandertourist*innen sowie Anwohner*innen der nahen Wohnquartiere. Beim Ausbau werden neben dem barrierefreien „Design for All“, dessen Ziel es ist, den öffentlichen Raum sicher und angenehm für jede und jeden zu gestalten, auch die naturschutzrechtlichen Vorgaben berücksichtigt. Notwendige Baumfällungen und Versiegelungen werden daher so gering wie möglich gehalten und durch Baum- und Staudenpflanzungen sowie neue Strauchflächen und artenreiche Wiesen ausgeglichen.
Visualisierung der neuen Fuß- und Radwegbrücke über die Spree | © sbp im Auftrag von infraVelo
Arne Petersen, Geschäftsführer infraVelo:
"Mit dem Lückenschluss bekommt Berlin einen neuen, attraktiven Weg am Ufer der Spree mit neuen Rastplätzen an besonderen Aussichtspunkten. Darüber werden sich nicht nur Tourist*innen freuen, sondern auch alle Berliner*innen, die hier dann sicherer und komfortabler unterwegs sein können."
Ende des Jahres 2024 sollen die bauvorbereitenden Maßnahmen beginnen, der Start der Bauarbeiten an der neuen Brücke ist für 2025 vorgesehen. Aufgrund der zahlreichen und zeitintensiven Abstimmungen hat sich der Baubeginn verzögert.
