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Mehr Wahlmöglichkeiten
Die Berliner*innen legen fast die Hälfte ihrer Wege zu Fuß oder mit dem Rad zurück, mehr als Dreiviertel im Umweltverbund. Mit dem Rad zur Arbeit fahren 20 Prozent, für diesen Weg ist der ÖPNV mit 40 Prozent die erste Wahl. Dem MIV (motorisierten Individualverkehr) kommt ein geringer Anteil zu – der MIV ist also nicht das meistgenutzte Verkehrsmittel in Berlin. Mit einer verbesserten Infrastruktur, ausgebauten Radwegen und ausreichenden und sicheren Fahrradabstellanlagen kann der Radverkehrsanteil am Modal Split vor allem in Großstädten noch weiter erhöht werden.
Mehr Kilometer
Summiert man die mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege und Kilometer, erhält man beachtliche Zahlen: Ganze 28 Millionen Wege legen Radfahrer*innen in Deutschland täglich zurück. In Kilometern sind das 112 Millionen pro Tag, das ergibt durchschnittlich 9 Kilometer pro Radfahrer*in. Diese Zahlen werden durch das Aufkommen von E-Bikes und Pedelecs in den kommenden Jahren voraussichtlich noch steigen – und damit auch die Bereitschaft, vom Pkw auf das Rad umzusteigen.
Mehr Zeit
Von Tür zu Tür im Stadtverkehr: Eine Untersuchung des Umweltbundesamts hat ergeben, dass Fahrrad und Pedelec – und nicht der MIV (motorisierte Individualverkehr) – bei Strecken unter fünf Kilometern oder bei einer Reisezeit unter 30 Minuten häufig die schnellsten Verkehrsmittel sind und damit Reisezeitvorteile liefern. Gesünder und klimafreundlicher ist es zudem allemal.
Mehr Kapazität
Straßen und Verkehrsflächen wurden lange Zeit monomodal geplant, ausgerichtet allein auf Kraftfahrzeuge wie Pkw. Die Mobilität der Zukunft sieht dagegen erhöhte Bedarfe für eine multimodale Gestaltung der Verkehrsflächen, die auch für Zufußgehende Aufenthaltsqualitäten bietet und neue grüne Lebensräume in der Stadt schaffen kann. Werden dem Fuß- und Radverkehr sowie dem ÖPNV mehr Platz eingeräumt, steigert das auch die Kapazität der Verkehrsfläche. Während eine auf den MIV (motorisierten Individualverkehr) ausgerichtete Straße in einer Stunde von maximal 12.300 Menschen passiert werden kann, sind es bei einer multimodalen Verkehrsfläche 30.100 Menschen, die im ÖPNV, auf Rädern, zu Fuß oder im Auto unterwegs sind.
Mehr Kosteneinsparungen
Bei den geplanten Radschnellverbindungen werden Kosten und Nutzen häufig in Frage gestellt. Dabei betragen die Baukosten für einen Kilometer Radschnellverbindung einen Bruchteil im Vergleich zu einem Kilometer für eine Hauptverkehrsstraße oder für eine Autobahn. Nicht einmal fünf Prozent der Kosten für einen Kilometer Autobahn fallen für einen Kilometer einer Radschnellverbindung an. Um den Radverkehrsanteil in Berlin zu erhöhen, sieht das Berliner Mobilitätsgesetz den Bau von Radschnellverbindungen vor. Investitionen in Radschnellverbindungen sind sozioökonomisch lohnenswert, da die Verlagerung vom Auto aufs Fahrrad bei einer gut ausgebauten Infrastruktur statistisch bereits nachgewiesen wurde.
Mehr Klimaschutz
Wie umweltfreundlich ist Radfahren? Radverkehr verursacht keine klimaschädigenden Emissionen, ist platzsparend und leise. Im Vergleich dazu entstehen in Deutschland jährlich 117 Millionen CO2-Emissionen im Straßenverkehr, das entspricht rund 20 Prozent aller Emissionen. Der Umstieg vom Auto aufs Rad für den Arbeitsweg würde pro Person jährlich bis zu 300 kg CO2-Einsparungen ermöglichen, so viel wie ein Flug von Berlin nach München pro Passagier*in verursacht. Das verdeutlicht, wer aufs Rad umsteigt und sein Mobilitätsverhalten ändert, trägt zum Klimaschutz bei.